Simracing kann durchaus anstrengend sein – sowohl mental als auch körperlich. Obwohl man „nur“ vor dem Bildschirm sitzt, erfordert ein Rennen hohe Konzentration, schnelle Reaktionen und dauerhaft präzise Steuerung. Während eines intensiven Rennens ist das Gehirn ständig gefordert: Man muss die Strecke im Blick behalten, Gegner einschätzen, Bremspunkte treffen, Strategien anpassen und auf unvorhersehbare Situationen reagieren. Diese permanente geistige Anspannung kann sehr ermüdend sein, vor allem bei langen Rennen oder in kompetitiven Ligen, wo kleinste Fehler entscheidend sind.
Auch körperlich kann Simracing herausfordernd sein – vor allem bei Verwendung von hochwertigem Equipment wie Force-Feedback-Lenkrädern oder Load-Cell-Pedalen. Diese Geräte geben realistische Kräfte zurück, sodass der Fahrer mit Armen und Beinen echten Widerstand überwinden muss. Besonders bei längeren Sessions kann das zu Muskelermüdung in Schultern, Unterarmen oder Beinen führen. Wer zusätzlich ein Motion Rig nutzt, das die Bewegungen des Fahrzeugs simuliert, spürt die Belastung noch intensiver im gesamten Körper.
Hinzu kommt die Anspannung durch den Wettkampfdruck. In entscheidenden Momenten steigt der Puls, die Atmung wird flacher – ähnlich wie bei einem echten Sportereignis. Viele Simracer berichten nach Rennen von einem regelrechten „Adrenalin-Crash“, weil die Spannung so hoch war. Auch mentale Erschöpfung nach stundenlangen Trainingssessions oder Qualifyings ist keine Seltenheit.
Insgesamt ist Simracing also weit mehr als ein entspannter Zeitvertreib. Wer es ernsthaft betreibt, braucht Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, mentale Stärke und eine gewisse körperliche Fitness. Es ist zwar kein Ersatz für klassischen Sport, aber es gehört definitiv zu den fordernden eSports-Disziplinen – und das macht auch einen großen Teil seiner Faszination aus.